infos zu den digitalen signalen

von vorteil ist tatsächlich die vielfalt an sendern, über die man jetzt mit einer set-top-box zum beispiel in berlin verfügen kann:
bbcworld, mdr, rtl, ard, zdf, sat.1, fab, ndr, rtl2, rbbberlin, 3sat, prosieben, wdr, arte, superrtl, rbbbrandenburg, kika, dsf, zdfdoku, kabel1, südwest bw/rp, vox, phoenix, eurosport, vivaplus, neunlive und n24.

und die vielfalt ist portabel:
man nehme seinen fernseher etwa mit ins bad, um eine operninszenierung in der wanne zu sehen. und das ohne anschlußdose. was nicht stimmt, weil strom brauchen so geräte schon. nicht jeder hat batteriebetriebene geräte, also: steckdosen.
was natürlich keine anschlußdose, aber immerhin eine dose ist. und das mit dem kabelsalat haben wir auch immer im garten hingekriegt.

auch mobil freuen wir uns:
fernsehen in bus, bahn und auto mit fernseher, laptop oder armbanduhr. das kennen wir, es gab immer einen, der zur fußball-wm einen kleinen fernseher dabei hatte.
aber:
nur im kernbereich der sendegebiete reicht eine kleine stabantenne zum einwandfreien empfang, im fernbereich wird eine ausgerichtete hausantenne empfohlen, gern darf das die alte sein. auch das kennen wir von unseren kleinen wm-fernsehern.
und jetzt soll man auf dem berliner autobahnaußenring bis 120 km/h gut gucken können, was wirklich wichtig ist.

leider hat niemand aus der gruppegelb ein auto.

und man hofft auf eine renaissance der terrestrischen übertragung, obwohl in deutschland derzeit wohl weniger als 10% davon gebrauch machen.
die analoge terrestrische ausstrahlung war immer teuer, aber der rundfunkversorgungsauftrag mußte durch anaologe terrestrische übertragung erfüllt werden. das hat sich jetzt geändert und macht eine abschaltung der analogen signale möglich, den rundfunksversorgungsauftrag nicht zwangsläufig billiger:
nach einschätzung der landesanstalt für kommunikation baden-württemberg könnten die kosten für eine versorgung mit dvb-t (digital video braodcasting - terrestrial) ähnlich hoch liegen, wie die mit analogen terrestrischen signalen, und das waren immerhin laut derselben behörde im jahr 2000 pro programm etwa 150 millionen dm.
zum vergleich:
ein programm übers kabel kostete etwa 5 millionen dm und über satellit ca. 12 millionen dm. demnächst also digitale signale über satellit, kabel und nicht nur terrestrische ausstrahlung.

langfristig möchte man mit und durch den fernseher multimedia-anwendungen, interaktivität, verschmelzung von fernsehen und internet, heimvernetzung, speicherung, personalisierung und mobilität durch drahtlose kommunikation realisieren. genauer:
home-banking, home-shopping, ticketing, interaktive spiele, email services, business-channels, multimediale guides bis hin zum internet-zugang

das heißt zum beispiel:
wir, die nutzer, können daten anderen nutzern anbieten. vielleicht photos unserer neuen wohnung für die verwandten aus amerika, mittels endgeräten der consumer electronic, ohne daß wir wissen, in welchem bereich wir uns gerade befinden:
rundfunk, internet? deutschland, kanada?
aber wenigestens gibt es normen für die terrestrische ausstrahlung (dvb-t: digital video braodcasting - terrestrial).

das dvb-projekt umfaßt über 300 organisationen in 37 ländern auf der ganzen welt.
in deutschland ist berlin/brandenburg pilotprojekt, nach und nach wird weiter
umgeschaltet.

das heißt auch: mehr verkaufte stbs (set-top-boxes), noch mehr verkaufte stbs weil:
stbs neuerer generationen sollen auch als videorecorder fungieren und zwar so, daß während des aufzeichnens gleichzeitig die eiskunstlaufkür der damen des letzten winters gesehen werden kann. außerdem kann man sich nach einmaliger definition der kriterien das fernseh- und radioprogramm völlig automatisch zusammenstellen lassen.
was will man mehr?

qualität!
momentan liegt die stabilität der digitalen bilder deutlich unter der alten fernsehbildqualität auch straßenbahnleitungen haben sich bei freunden schon als störfaktoren bewiesen, die menüführung ist etwas umständlich und läßt einen schmunzeln, ob der anlehnung an die gewohnte computermenüführung.
das wird sicher bald anders und dann schaffen wir uns vielleicht auch einen fernseher mit integrierter set-top-box an.

wir danken falk nordmann für die bereitstellung eines kleinen batteriebetriebenen fernsehers.

berlin im august 2003. aktualisiert im april 2005.